Die Fünf Gefürchteten / Un esercito di cinque uomini / The Five Man Army

Der „Dutchman“ hat etwas vor. In den Zeiten der mexikanischen Revolution heuert er eine Gruppe Spezialisten an, mit denen er einen Goldtransport der Eisenbahn überfallen will. Der stark bewachte und gepanzerte Zug ist eine echte Herausforderung für die Experten. Als die Fünf aber in die Gewalt von Regierungssoldaten geraten und ihnen die Exekution droht, müssen sie beweisen, was sie drauf haben. Denn sonst scheitert der geniale Plan. (Plaion Pictures)

Der alte Gauner Mesito (Carlo Pedersoli) will sich endgültig vom nervenaufreibenden Desperado-Dasein zurückziehen. Doch da bietet ihm ein alter Bekannter die Teilnahme an einem profitträchtigen Raubzug an, den der Holländer (Peter Graves) eingefädelt hat. In den Wirren des mexikanischen Bürgerkriegs schickt die Armee einen Eisenbahnzug mit der Kriegskasse auf Reise durch das unsichere Land. Der Wert: eine halbe Million Dollar. Der clevere Holländer schart eine Fünf-Mann-Armee um sich, jeder ein Spezialist auf seinem Gebiet. Doch schon im Ansatz droht das Unternehmen zu scheitern, als der verschworene Trupp in einen Hinterhalt gerät und im Fort arrestiert wird.

Die Fünf Gefürchteten ist ein von MGM finanzierter Italo-Western, der die Idee von Die glorreichen Sieben (1960) in die Zeit der Mexikanischen Revolution von 1914 transportiert. Das Ganze wird mehr oder weniger als ein Post-Western präsentiert, der einige Philosophien über alternde Männer bereithält. Auch Das dreckige Dutzend (1967) und Die gefürchteten Vier (1966) dürften Quelle der Inspiration gewesen sein, während auf Skript-Ebene einige Ähnlichkeiten zu Enzo G. Castellaris Töte alle und kehr allein zurück (1968) vorhanden sind. Hauptdarsteller Peter Graves, mit silbernem Haar usw., ist vor allem für seine Hauptrolle in der CBS-Fernsehserie Mission Impossible (Kobra, übernehmen Sie, 1966 – 1973) bekannt und die Mission, die er hier erfüllen möchte, scheint auch weitgehend unmöglich umzusetzen zu sein.

Das Drehbuch lässt die meisten Klischees intakt – Mexiko droht im Sumpf der Revolution zu versinken, es gibt klagende Senoras, wunderschöne Senoritas und eine Hinrichtung eines Revolutionärs, die von den Helden im letzten Moment verhindert wird. Trotzdem schafft es der Film mit ein paar frischen Ideen aufzuwarten, wie zum Beispiel einem eleganten, unerwarteten Ende und einer längeren Eisenbahnraub-Sequenz, die mit einer Brise trockenen Humors gewürzt worden ist. Es stellt sich heraus, dass der Dutchman ganz andere Pläne mit dem Geld verfolgt, als vorgesehen und es scheint so, als müssten die Vier es ausschießen, zuerst mit ihrem Anführer, dann untereinander. Doch dank einer finalen Wendung der Dinge werden die Fünf zu Helden der Revolution.

Die meisten Nachschlagewerke erwähnen Don Taylor als Regisseur. Es entstanden im Laufe der Jahre allerdings Gerüchte, dass einiges (oder sogar das meiste) des Materials vom Produzenten Zingarelli oder Drehbuchautor Dario Argento gedreht wurde. Graves und Carlo Pedersoli vertreten die Meinung Taylor hätte Regie geführt, doch Tetsuro Tamba (der den Samurai spielt) und die italienische Schönheit Daniela Giordano berichteten, dass Taylor die Produktion nach ein paar Tagen verlassen hätte und ein Großteil des Films von Zingarelli inszeniert worden wäre.

Die Fünf Gefürchteten ist einer jener Filme, der die Fans des Genres in zwei Lager zu spalten scheint. Er ist keineswegs als großartig zu bezeichnen, beinhaltet jedoch genügend gute und interessante Elemente, um sich unterhaltsam zu gestalten. Die hübsche Daniela zum Beispiel, oder der Exodus der Bürger, die die Rache der Armee fürchten, nachdem sie einige Soldaten getötet haben und Pedersoli, der ein Gewehr mit Bajonett als Speer benutzt. Der Eisenbahnraub, obwohl gut durchdacht, ist eventuell ein wenig zu lang geraten. Morricones Soundtrack lässt sich sicherlich nicht zu seinen besten zählen, erfüllt seinen Zweck aber vollkommen. Das Hauptthema klingt ein bisschen zu vertraut, während sich die anderen Melodien allerdings recht ansprechend gestalten.

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Seitenverhältnis: 16:9 – 1.85:1, 16:9 – 1.77:1
Alterseinstufung: Freigegeben ab 16 Jahren
Regisseur: Tingarelli, Italo, Zingarelli, Italo, Taylor, Don
Laufzeit: 1 Stunde und 50 Minuten
Darsteller: Spencer, Bud, Graves, Peter, Daly, James, Castelnuovo, Nino, Gora, Claudio
Untertitel: ‎Deutsch
Studio: ‎Plaion Pictures

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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